Kreuzfahrt mit Kleinkind

Unsere Erwartungen an eine Kreuzfahrt mit Kleinkind wurden allesamt erfüllt und sogar übertroffen. Mit dem Schiff konnten wir viele Orte besuchen ohne Gepäck im Zug schleppen zu müssen oder unser Kind stundenlang in einem Autositz festzuschnallen. Besonders schön war es abends oben an Deck zu sein, wenn dort fast niemand mehr war und die Liegen abgebaut waren. Dann verwandelte sich alles in eine riesige, übersichtliche Rennfläche für unsere Kleine. Das Buffetrestaurant, das fast rund um die Uhr Essen bot, gab uns die Möglichkeit, immer auf das Hungerbedürfnis unserer Kleinen einzugehen. Da sie ohnehin kaum in der langweilige Kabine sein wollte war eine Innenkabine für uns absolut ausreichend.

Speziell bei MSC gab es täglich zwei Mal in einem extra Babyraum für Kinder mit 0-3 Jahren eine Spielgruppe mit Eltern. Dort waren ein kleines Trampolin, Spielhaus, Bällebad, Laufställe mit Babyspielzeug, blinkende und geräuschvolle Spielzeuge für ältere, ein Kletterlabyrinth mit Rutsche und vieles mehr. Auch 1-stündige Babybetreuung wurde wohl angeboten, welche wir aber nicht genutzt haben. Jeder Mitarbeiter des Schiffes war freundlich zu unserer Kleinen, die viel allein rum gelaufen ist und sicher manches Mal im „Weg rumstand“. Nie haben wir deshalb Unmut gespürt sondern immer viel Aufmerksamkeit und einladende Worte. Außer im Casino und im Pool war unser Kleinkind überall willkommen. Im Pool dürfen bei vielen Reedereien leider Kinder mit Windeln aus Hygienegründen auch nicht mit Schwimmwindel mitschwimmen. Wir haben dennoch in der Nebensaison Kinder mit Schwimm-windeln gesehen und diese wurden auch nicht fort geschickt. Ein Highlight war auch das Pizzabacken für ältere Kinder, das auch die Möglichkeit zum Mitmachen für Kleinere ganz spontan anbot. So bekam jedes Kind ein Stück Teig und durfte klopfen und kneten. Sogar die Veranstaltungen im Theater waren immer gut von Kindern und auch Babys besucht. Es war auch hier völlig den Eltern überlassen zu kommen und zu gehen wann sie es für richtig hielten. Ausflüge planten wir auf eigene Faust, was auch überall hervorragend geklappt hat. Wir nutzten dafür öffentliche Busse oder liefen viel zu Fuß. An Bord konnte man sich zudem Buggys ausleihen und auch Tragegestelle und andere Babyutensilien. Damit ein Kleinkind nicht verloren gehen konnte, bekam es direkt bei Betreten des Schiffes ein Armband wie andere größere Kinder auch.
Gut gefiel unserer kleinen Kreuzfahrerin: sich durch das komplette Buffet zu probieren, die Knabberschale naschen während die Eltern in der Lounge ihren Cocktail genießen, Eis und alkoholfreie Cocktails an Deck schlürfen, im Kleinkindspielzimmer toben, über das leere Deck flitzen, das Schiffsmaskottchen sehen, mit den Füßen im Pool planschen, im Videospielraum auf dem Motorrad sitzen, mit der Crew Späße machen, den Lichtern während der Theatershow zusehen.
Nicht so toll fand sie hingegen: Im Menürestaurant 2 Stunden bis zum leckeren Dessert warten zu müssen, den Spielplatz an Land verlassen zu müssen weil das Schiff ablegt.

Vielen herzlichen Dank an Frau Drasch, die mit sehr viel Einsatz kurzfristig noch einen geeigneten Termin und verfügbare Kabinenkategorie für unsere erste Kreuzfahrt gesucht sowie etliche Zusatzfragen beantwortet hat. Die nächste Kreuzfahrt ist bereits bei ihr in Planung 🙂

Y. Berl